Sonntag, 25. März 2012

Die Abendzeitungs-App.

Eine Tageszeitung auf dem iPad zu lesen, scheint das offensichtlichste der Welt zu sein. Doch die Lösungen im App-Store sind so zahlreich, wie die Vielzahl der Tageszeitung am Kiosk. Doch leider sind alle Lösungen noch weit von dem entfernt, was man ePaper nenne kann und den Komfort eines eBooks hat. Es gibt dabei bessere und gelungene Umsetzungen, wie z.B. Die Welt App für iOS Geräte, auch wenn diese Lösung auch noch merkliche Schwächen hat. Doch das was die Abendzeitung dem Nutzer anbietet ist mehr als eine Katastrophe.

Der erste optische Eindruck und die Idee mit dem virtuellen Zeitungsständer ist gelungen. Aber man bekommt sehr schnell die Erkenntnis, das Fassade nicht alles ist. Das Erste, was negativ auffällt ist, das die aktuelle Ausgabe nicht von selbst geladen wird. Wenn man den Download per Hand gestartet hat, darf man die App der Abendzeitung nicht verlassen und muss den kompletten Download abwarten, da der er nicht im Hintergrund fortgesetzt wird. Bei der ersten Benutzen werden standardmäßig die letzten drei Ausgaben geladen. Die Anzahl der vorgehalten Ausgaben kann man in den Einstellung variieren.

Wenn man sich in den Einstellungen befindet, wundert man sich schnell über eine recht merkwürdige Option. Man entdeckt hier eine Einstellmöglichkeit für den maximalen Zoom und diese Einstellung ist auch noch 3 Stufen begrenzt. Sie steht Standardmäßig auf Maximum. Beim lesen der Abendzeitung kommt man schnell dahinter, was es sich mit dieser Option auf sich hat. Leider merkt man es, weil es negativ auffällt. Der automatische Zoom bei einem Doppeltap springt auf die maximale Einstellung und diese ist alles andere als brauchbar. Der Zoom ist hier auf ein feste Grenze gestoßen und der macht es Leuten mit Sehschwäche oder älteren Menschen es fast unmöglich den Text zu lesen. Auch ist der Tap zum Zoomen auch nur rein optisch und fokussiert nicht den angetippten Artikel. Der aktuelle Zoom über steht auch keine Rotation des iPads und man muss erneut herein zoomen oder den Rotationlock aktivieren.

Optisch sieht die Ausgabe dem gedruckten Exemplar sehr ähnlich. Wenn man dann hereingezoomt hat, stellt man mit ein wenig Glück schnell fest, das sie dem gedruckten Exemplar nicht nur ähnlich sieht. Es ist das gedruckte Exemplar, das nur eingescannt wurde, denn man kann Fehler im Schriftbild finden, die nur durch einen Druck entstehen können. So sieht man Verwischungen in dem Text, die mitten im Wort beginnen, oder man hat aus gefranste Buchstaben, die nach oben ausdünnen. Dieses kann nicht in einer reinen digitalen Version vorkommen. Wer daran noch Zweifel hat, der kann sich durch das folgende Bild selbst überzeugen.

 Abendzeitung Druckfehler
Da man hier nur eine gescannte  Version der gedruckten Exemplar hat, hat man auch Einschränkungen im Umfang des Produktes. Das Ausfüllen des Kreuzworträtsel und des Sudoku ist  so mit nicht möglich.

Wenn man die App ausprobieren mag, bekommt man 14d eine gratis Abo. Ab dann sind die kosten:

  • 31 Tage Abo 15,99
  • 3 Monats Abo 39,99
  • Jahres Abo 149,99

In der App ist aber hier die Rede von der Abendzeitung-München. Es ist nicht klar ob es auch für die Nürnberger Ausgabe gilt oder wie man diese Bestellt. Preislich ist es unter dem  gedruckten Abo mit 24,90 für das Monats-Abo.

Das Fazit ist hier wohl, trotz Preisvorteil ist die digitale Version der Abendzeitung keine Alternative. Es fehlen grundlegende Dinge, die andere ePapers schon besitzen und somit einen Mehrwert bietet. Für den Mehrwert, wie Zoom auf Artikel, Lesezeichen oderbessere Fotos, ist mancher schon bereit auf den Preisvorteil zu verzichten.