Montag, 26. Oktober 2009

Bänker und Vorstände

Gestern Abend lief die aktuelle Ausgabe von Spiegel-TV. Was man da zu sehen bekam zum Thema Bankenkrise und Quellepleite, trieb wohl jeden (bis wohl auf Bänker) die Wut ins Gesicht. In Frankfurt feiern sich die Bänker wieder selbst und geben höhnische Kommentare auf Fragen nach der Finanzkrise ab wie z.B. "Welche Finanzkrise? Ist sie den schon da?" Die Börsianer freuen sich, das die Kurse steigen. Nur wenige ältere Börsianer betrachten den zu schnellen Wachstum kritisch und wissen, das sich so mit die nächste Spekulationsblase bildet.
Wut trieb auch der moralische und ethische Verfall ins Gesicht, wenn Bänker der Dresdner Bank diese noch verklagen und auf ihre Bonus-Zahlung poche. Wobei Dresdner Bank durch Steuergelder gestützt werden muss dank diese unfähigen Bänker. Der Anwalt eines der Kläger versuchte es zu rechtfertigen und drückte die Karre noch mehr in die Sumpf. Er meinte, das die Bonus-Zahlungen ein Bestandteil des sonst geringen Gehaltes ist, mit denen die Bänker fest rechnen. Auf die Frage hin, wie "geringe" das Gehalt ist, sprang einem die Gier entgegen, denn 100.000-150.000€ beträgt das Jahresgrundgehalt. DerKommentar des Anwalt war nur, das dieses Grundgehalt für die Arbeit und Leistung von Bänker zugering ist, im Vergleich zum Umsatz den sie erzeugen.
Bitter wird es nur, wenn man dann erfährt, das mittelständische Betriebe vor dem Aus stehen, weil das Geld des Staates zum Stützen der Wirtschaft nicht bei ihnen ankommt. Die Banken nutzen lieber das Geld, um wieder zu zocken und verweigern vielen Mittelständer kurzfristige Kredite, mit denen sie leicht durch die Wirtschaftskrise kämmen.
Aber auch bei Unternehmen, die die Wirtschaftskrise nicht überstehen, bedienen sich die Ratten fleißig weiter und überlassen die Belegschaft sich selbst. So geschähen beim Quelle Konzern. Alleine mit den Abfindungen des Vorstandes hätte Quelle noch Jahre überlebt. Da sind noch Abfindungen der frühen Vorstand von 1-3Mio human, wenn man sich überlegt, das der letzte Vorstand Eick, der gerade mal 6Monate im Amt war, meint 15Mio Abfindung zu verdienen. Das war ein Teil des Arbeitsvertrages mit dem er aus dem Telekomvertrag gekauft wurden ist. Der 5-Jahresvertrag enthielt auch ein erfolgsunabhängiges Jahresgehalt von 2Mio€ und 1Mio€ variables Gehalt. Da schüttelt man nur noch dem Kopf vor Schock.
Der Ludwig Erhard rotiert sich schon im Grabe, wenn er sieht wie aus seiner Idee der sozialen Marktwirtschaft eine Gier und Raffwirtschaft geworden ist.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen